Worauf du beim Kauf einer Zielscheibe achten musst

 

Die Zielscheibe muss zum Zuggewicht passen

Zielscheibe ist nicht gleich Zielscheibe. Die Zielscheibe für den Bogen muss vor allem zum Zuggewicht des Bogens passen. Je höher das Zuggewicht des Bogens, desto tiefer dringt der Pfeil in der Regel auch in das Ziel.
Dies bedeutet, dass die Zielscheiben meist um so dicker werden, je höher das Zuggewicht wird. Ferner spielt aber auch das Material eine wesentliche Rolle.

Befestigungsmöglichkeiten und Gewicht einer Zielscheibe

Je nachdem wie das jeweilige Ziel zum Bogenschießen verwendet werden soll, spielt auch das Gesamtgewicht eine Rolle. Möchte man seine Zielscheibe transportieren und schnell einsatzbereit haben macht es natürlch auch Sinn, wenn bereits Möglichkeiten zur Befestigung in die Scheibe integriert sind. 

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Zielscheibe aus Stroh – der Klassiker

Zielscheiben aus Stroh sind der Klassiker unter den Zielen für Pfeil und Bogen. Sie bestehen meist aus mehreren Lagen ringförmig gepressten Strohs. Sie können auf einen Ständer montiert oder auch mithilfe einer Schlaufe befestigt werden. 

Vorteile:

Strohscheiben für das Bogenschießen sind meist relativ preisgünstig. Gepresstes Stroh hält Pfeile sehr gut, ohne diese zu beschädigen. Stroh als natürliches Material ist natürlich biologisch abbaubar und damit absolut umweltverträglich. 

Nachteile:

Eine Zielscheibe aus Stroh ist anfällig für Witterungseinflüsse. Sie hält zwar ein gewisses Maß an Feuchtigkeit aus und trocknet auch wieder, sollte aber trotzdem lieber witterungsgeschützt gelagert werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Scheibe ihr Form verliert. Auch Schimmelbildung ist möglich. Des Weiteren sind Pfeile aus neuen Strohscheiben oft relativ schwer zu ziehen. 

Zielscheibe aus Kunstoff

Heute wohl am häufigsten zu finden sind Zielscheiben aus Kunststoff. Diese sogenannten Foam-Scheiben werden aus Kunststoffschaum gefertigt. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen und Bauweisen. Auch ist Kunststoffschaum nicht gleich Kunststoffschaum, weshalb beim Kauf auch auf Erfahrungsberichte geachtet werden sollte. 

Kunststoffschaumscheiben in Plattenbauweise:

Hierbei hat die Zielscheibe für das Bogenschießen oder auch Armbrustschießen mehrere flächige Lagen, die hintereinander angeordnet sind. Je dicker die Scheiben sind, desto höhere Zuggewicht können darauf geschossen werden. Je nach Hersteller, lassen sich bei diesen Zielscheiben einzelne Elemente mitunter auch tauschen. 

Foam/Schaumscheiben in Stapelbauweise

Alternativ dazu gibt es diese Ziele für den Bogensport auch in gestapelter Bauweise. Hierbei werden die einzelnen, dünneren Kunststofflagen aufeinander gestapelt und mittels eines Rahmens und Gewindestangen aufeinander gepresst. Der Vorteil ist hier, dass der Pfeil teilweise auch zwischen die einzelnen Lagen rutscht und weniger Material abgetragen wird. Je nach Hersteller lassen sich die Scheiben auch nachziehen und einzelne Lagen ersetzen, bzw. umordnen.  

Vorteile:

Der Vorteil dieser Scheiben liegt darin, dass es sich meist um Spezialkunststoff handelt, der die Löcher nach dem Pfeile ziehen wieder verschließt. Wie gut dies funktioniert, ist immer Herstellerabhängig. Selbstverständlich funktioniert das bei keinem Ziel ewig. Irgendwann beginnt auch die beste Zielscheibe zu bröckeln und sich aufzulösen. Im Großen und Ganzen sind diese Ziele jedoch sehr langlebig. 

Nachteile:

Als Nachteil ist natürlich zu betrachten, dass es sich Schaumstoff, sprich aufgeschäumte Kunststoffe handelt. Hiermit geht natürlich eine gewisse Umweltbelastung einher. Wer jedoch die Bestandteile zerbröselnder Kunststoffscheiben einsammelt, kann sie unter Umständen auch noch als Füllmaterial für selbstgebaute Zielscheiben verwenden. In Summe fällt durch den Gebrauch solcher Scheibe aber sicher wesentlich weniger Kunststoffmüll an, als im Alltag. 

3D Ziele zum Bogenschießen und Armbrustschießen

Neben der klassischen runden und eckigen Zielscheibe, kommen natürlich auch 3D Tierziele oder Fantasyziele infrage. Auch diese bestehen aus Spezialkunststoff und es gelten dieselben Vor- und Nachteile wie oben bei den Schaumstoffscheiben.
Beim Kauf eines 3D Ziels sollte man auch darauf achten, welche Befestigungsmöglichkeiten gegeben sind. Die Auswahl an Herstellern von 3D Zielen ist groß und ebenso vielfältig sind die Ziele an sich. 
Zu bedenken ist, dass 3D Ziele meist um so länger halten, je kompakter sie sind. Vor allem bei Tieren mit dünnem Hals kommt es oft dazu, dass der Kopf nach kurzer Zeit abgeschossen ist. 

Pfeilfang zum Bogenschießen

Beim Bogenschießen und Armbrustschießen ist nicht nur die Zielscheibe wichtig, sondern auch ein ordentlicher Pfeilfang hinter der Scheibe. Immerhin schießt auch der beste Schütze manchmal daneben oder es geht bei einem alten Ziel der Pfeil durch. Hier gibt es mehrere Varianten.

Pfeilfangnetz

Der Klassiker um Schüsse hinter die Zielscheibe abzufangen sind Pfeilfangnetze. Solche Sicherheitsnetze sind speziell strukturiert und gewebt und werden mithilfe eines Drahtseils über die erforderliche Länge gespannt. Hierbei ist es ideal, das Pfeilfangnetz frei hängend und faltig zu befestigen. Je straffer ein Pfeilfangnetz gespannt ist, desto eher dringt der Pfeil durch das Netz. Je nach Zuggewicht ist es sinnvoll, zwei oder auch mehrere Netze hintereinander zu hängen. Pfeilfangnetze sind meist als Meterware erhältlich. 

Pfeilfangmatte

Die Alternative zum Pfeilfangnetz ist die Pfeilfangmatte. Diese bestehen meist aus filzartigen oder ähnlichen Materialien. Auch die Pfeilfangmatte sollte nicht zu straff gespannt, sondern lose befestigt werden. Wie beim Pfeilfangnetz gilt auch bei der Pfeilfangmatte, dass mehrere Lagen hintereinander sinnvoll sein können. 

Alternativen zum Pfeilfangnetz oder der Pfeilfangmatte

Als Alternative um Fehlschüsse hinter die Zielscheibe abzufangen, kommt im Prinzip alles infrage, was einen Pfeil aufhalten kann. Häufig werden alte Teppiche als Pfeilfang beim Bogenschießen verwendet. Auch ausgediente Matratzen kommen immer wieder zum Einsatz. Zuweilen findet man auch Bodenbeläge oder Gummimatten hinter dem Ziel. Hier sollte wieder darauf geachtet werden, die Umweltbelastung möglichst gering zu halten.

Zielscheibe selber bauen

Wer weniger Geld ausgeben möchte, kann sich seine Zielscheiben für Pfeil und Bogen oder Armbrust auch selber basteln. Hierfür gibt es einige bewährte Möglichkeiten.

Schießsack selber bauen

Ein Schießsack ist die einfachste Möglichkeit. Hierfür wählt man einen Sack, besser zwei Säcke aus brauchbaren Material. Bewährt haben sich Jutesäcke. Als Füllung eignet sich hervorragend weiches Plastik, welches ja als Verpackungsmüll im Haushalt bergeweise anfällt. Dieses sollte möglichst ohne Luft dazwischen in den Sack gestopft werden. Am Ende wird der Sack fest verschnürt. Der besseren Haltbarkeit wegen empfiehlt es sich, für diese Art von Zielscheibe zwei oder mehr Säcke zu verwenden. Löst sich die Außenhaut schließlich auf, kann der alte Sack auch einfach in einen neuen Sack gestopft werden. Natürlich kann der Schießsack auch nach gestopft werden. 
Jutesäcke für diesen Zweck gibt es auch mit Aufdruck zu kaufen. 

Zielscheibe in Stapelbauweise selber bauen

Nach demselben Prinzip wie oben bei den Schaumstoffscheiben können Zielscheiben in dieser Art auch selbst gebaut werden. Hierfür verwendet man zwei Bretter, die mithilfe von Gewindestangen miteinander verbunden werden. Dazwischen schichtet man das Scheibenmaterial. Das einfachste sind hier aus Verpackungskartons geschnittene Platten, die allerdings den Nachteil haben, dass sie witterungsanfällig sind. Weiter kommen hierfür natürlich auch wieder Gummimatten, alte Teppiche und ähnliches infrage. Mithilfe der Gewindestangen wird das Material zwischen den Brettern fest zusammengepresst.
Der Nachteil solcher Scheiben ist ihr in der Regel sehr hohes Gewicht, weshalb sie sich nur für den stationären Einsatz eignen.  

Was sich sicher nicht als Zielscheibenmaterial eignet

Für das selber bauen von Zielscheiben gilt dasselbe wie für den Pfeilfang. Alles was den Pfeil sicher halten kann, ohne ihn zu beschädigen, eignet sich dafür. Meist wenig geeignet sind Styroporplatten, bzw. Dämmplatten. Diese beginnen meist schon nach wenigen Schüssen zu bröseln und haben verhältnismäßig wenig Stopp Wirkung. 

Was hier unter Umständen funktionieren kann ist, wenn man solche Platten auf beiden Seiten und eventuell auch mit einigen Schichten dazwischen, mit Kartonplatten verstärkt. Dies kann das herausbrechen und aufgehen des Materials bis zu einem gewissen Grad verhindern. Voraussetzung ist hier, das die einzelnen Schichten tatsächlich fest aneinandergepresst sind. 

Einfache Strohballen als Zielscheibe oder Pfeilfang

Wer Zugang zu Strohballen hat und diese entsprechend aufschichtet, hat damit meist einen passablen Pfeilfang. Als Zielscheibe an sich eignen sich Strohballen weniger, das sie recht schnell so weich werden, dass sie die Pfeile gänzlich verschlucken. Des Weiteren ist Stroh natürlich anfällig für Feuchtigkeit und schwindet mit der Zeit. Einen Schießsack fest gepresst mir Stroh füllen kann man jedoch durchaus versuchen!

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