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Alles rund um den Schlafsack
Ein Schlafsack gehört für Camper, Wanderer oder allgemein Reisende einfach mit dazu. Ebenso bietet ein solches Ausrüstungsstück bei Übernachtungen in Jugendherbergen oder auf einer Berghütte mehr Komfort. Wenn er als Sommerschlafsack verwendet wird, kann er in der Regel geöffnet und als Decke verwendet werden. Dagegen schützt er als Winterschlafsack im Herbst und in den Wintermonaten vor der Kälte. Auf diese Dinge kommt es bei einem Schlafsack an:
Wärmeleistung eines Schlafsacks nach EN 135317
Bei jedem Menschen gibt es eine individuelle Kälteempfindung. Somit hängt es von dem eigenen körperlichen Empfinden ab, ob Schlafsäcke als warm empfunden werden. Hierzu wurde auch von der Europäischen Union mit der EN 135317 eine Normierung eingeführt. Auf Basis dieser Vorgaben werden Tests mit Schlafsackdummies durchgeführt um zu vergleichbaren Angaben für die jeweilige Temeperatur zu kommen.
Bei den Angaben zu einer Extremtemperatur wird eine durchschnittliche Frau mit 60 kg Körpergewicht zugrunde gelegt, während bei der Limit/Grenztemperatur eine männliche Person mit 70 KG Körpergewicht angenommen wird, die bei der Temperatur gerade noch schlafen kann.
Ebenso gibt es Angaben zu der Komforttemperatur eins Schlafsacks. Bei diesem sollte eine durchschnittliche Frau bei dem unteren Grenzwert bei der Komforttemperatur noch bequem schlafen können. Die weitere Angabe ist die Maximaltemperatur, bei der ein Mann noch komfortabel und ohne Überhitzung schlafen kann.
Weitere Einflüsse auf die Wärmeleistung von einem Schlafsack
Die Schlafsackwärme wird in hohem Maße davon beeinflusst, wie feucht oder trocken die Umgebung ist. Weiter ist die Art der verwendeten Unterlage entscheidend. Je besser sie gegen die Kälte des Bodens isoliert, desto wärmer bleibt es im Schlafsack. Der Wind und die richtige Pflege des Schlafsacks beeinflussen ebenfalls dessen Leistung.
Wenn es sich um verfrorene Person handelt, sollte man sich an der Temperaturaussage für den Komfortbereich orientieren und eine solche Ausführung wählen, die auch für kältere Tage geeignet ist.
Grundsätzlich ist die Wahrnehmung von Hitze oder Kälte individuell unterschiedlich. Sie hängt auch vom Geschlecht, von der Gewöhnung an die Schlafsackausführung, von dem, was am Tag über an Flüssigkeiten und Nahrung aufgenommen wurde und vom Erschöpfungsgrad ab und kann je nach gesamter Tagesverfassung unterschiedlich sein.
Die Schlafsack Füllung
Die Füllung eines Schlafsacks beeinflusst nicht nur seine Wärmeleistung, sondern auch sein Gewicht, sein Packmaß, seine Empfindlichkeit gegen Nässe und wie leicht er gepflegt werden kann. Im Prinzip lässt sich grob zwischen Naturfüllung mit Daunen, oder Füllungen mit Kunstfaser entscheiden.
Wer in Regionen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit übernachtet, sollten hier Kunstfaserschlafsäcke verwendet werden. Dasselbe gilt auch bei Gebieten mit einer hohen Regenwahrscheinlichkeit. Wird stattdessen ein Daunenschlafsack bei hoher Luftfeuchtigkeit verwendet, kann es passieren, dass die Daunen verklumpen. Dadurch wird die hohe Isolierleistung vermindert.
Die Vorteile von Daunenausführungen liegen bei einem geringeren Gewicht. Ebenso entsteht hier aufgrund des verarbeiteten Brustflaums von Enten und Gänsen ein ausgezeichnetes Isolationsvermögen.
Wenn ein solche Schlafsackausführung entsprechend gepflegt* wird, ist hier die Lebensdauer wesentlich länger als bei einer Kunstfaserausführung.
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Den Schlafsack richtig lagern
Die richtige Lagerung erhält die Funktionalität und verlängert die Lebensdauer von Schlaftextilien. Bei der Aufbewahrung der Schlafsäcke daheim sollten diese hängend gelagert werden. Das ist jedoch bei vielen Fällen nicht möglich, weil der Platz dazu fehlt. Deshalb sollten die Schlafsäcke zumindest in einem großen Beutel aufbewahrt werden. Auch die Räumlichkeiten der Aufbewahrung sollten trocken sein. Außerdem sollte die Säcke nicht einer direkten UV-Strahlung ausgesetzt werden.
Die richtige Schlafsackgröße
Schlafsäcke gibt es in unterschiedlichen Größen. Vor der Kaufentscheidung sollte hier dann die Größe mit der jeweiligen Körpergröße abgestimmt werden. Ansonsten können die Schlafsäcke zu eng und die Bewegungsfreiheit kann eingeschränkt sein. Wenn die Schlafsäcke dagegen zu groß sein, kann der Wärmeausgleich nicht optimal funktionieren.
Hier ist es im Vorfeld wichtig zu wissen, wie genau man im Schlafsack schlafen möchte. Sollen weiteren Gegenstände wie beispielsweise ein Kopfkissen darin Platz haben? Oder soll zum Beispiel im Fußraum noch Stauraum für Kleidung sein? Die entscheidet, wie groß der Sack letztlich sein muss.
Schlafsack Ausführungen
Ein Schlafsack ist, je nachdem wo er zum Einsatz kommt, verschiedenartig ausgestattet und aufgebaut. Ebenso gibt es auch unterschiedliche Formen für die Schlafsäcke.
Mumien Schlafsäcke
Eine solche Ausführung verdankt seine Bezeichnung „Mumien Schlafsäcke“ der den Mumien nachempfundenen Schnittform. Diese Ausführung weist ein geringes Gewicht sowie ein geringes Packmaß auf. Dadurch kann auch zum Teil bei einer sehr hochwertigen Ausführung in dieser Form bei Übernachtungen bei Extrem-Frost eingesetzt werden.
Mumien Schlafsäcke mit Ei-Form
Hierbei handelt sich um eine Kompromiss-Lösung zu der oben erwähnten Mumien-Ausführung. Diese Ei-Form-Lösung ist im Bein- und Hüftbereich weiter geschnitten, als dies bei der reinen Mumien-Version der Fall ist. Im Fußbereich ist es mit der Mumien-Ausführung identisch. Diese Form bietet eine größere Beinfreiheit mit einer guten Wärmeleistung im Fußbereich an. Ein Hüttenschlafsack gehört auch zu dieser Ausführung.
Decken Schlafsäcke
Bei dieser Ausführung kann durch die Reißverschluss-Öffnung diese Version in eine große Decke verwandelt werden. Somit entsteht hier auch ein Ersatz für die vom Bett her gewohnte Bettdecke. Hier ist gerade im Bein- und Fußbereich viel Platz vorhanden. Die Gefahr besteht jedoch hier, dass es schnell zu kalten Füßen kommen kann. Aus diesem Grund sind solche Modelle nicht für Temperaturen, die sich unter dem Gefrierpunkt befinden, geeignet. Ebenso ist eine solche Ausführung materialintensiver und hat ein höheres Gesamtgewicht.
Auch bei einem Kinderschlafsack oder einem Babyschlafsack kommen diese unterschiedlichen Arten zum Einsatz.
Die Materialien bei einem Schlafsack im Außenbereich
Die bei der Außenhülle zum Einsatz kommenden Materialien verfügen über unterschiedliche Eigenschaften, deren Wichtigkeit je nach Einsatzzweck unterschiedlich zu bewerten ist.
Microfaser
Bei Mircofraser handelt es sich um ein sehr geeignetes Material für den Bereich der Außenhülle. Diese Materialart ist wasser- und windabweisend. Ebenso kann das Kondenswasser aus dem Innenbereich während der Schlafphase entweichen. Aufgrund der hier vorhandenen Winddichtigkeit wird der Temperaturbereich des Schlafsackes um ungefähr 3 bis 4 Grad erhöht.
Membran Stoffe
Diese Ausführung für den Außenbereich ist nur für solche Leute interessant, die ohne einen Biwack-Sack im Außenbereich schlafen wollen. Das Problem bei dieser Materialart ist jedoch, dass bei tiefen Temperaturen das Kondenswasser an der Innenseite der Membranen gefriert. Wenn dann eine solche Ausführung in diesem Zustand verpackt wird, kommt es zum Zerbrechen der Membran.
Nylon/Polyester
Beide Materialien trocken leicht und schnell. Hier wird für den Außenbereich häufig ein atmungsaktives sowie wasserdichtes Nylon verwendet. Hier sollte Rip-Stop-Nylon zum Einsatz kommen. Bei dieser Verarbeitungsart werden feste Nylonfäden in einem karoförmigen Muster in Abständen von ungefähr 1 bis 2 Millimeter in das Gewerbe eingenäht. Dadurch wird verhindert, es sich, wenn ein Riss auftaucht, dieser sich im Gewebe weiter fortsetzt.
Baumwolle
Baumwolle nimmt Feuchtigkeit leicht auf und ist schwer. Somit ist ein solches Material nicht für die Außenhülle geeignet und wird zum Teil noch für einen Hüttenschlafsack verwendet.
Vor- und Nachteile verschiedener Schlafsäcke zusammengefasst
Hier noch einmal die verschiedenen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Materialien die bei einem Schlafsack zum Einsatz kommen zusammengefasst:
Daunenausführung
Vorteile:
- Leichter und wärmer
- geringes Packmaß
- besseres Schlafklima
Nachteile:
- pflegeintensiver
- benötigt mehr Zeit zum regelmäßigen Trocknen
- wenn Daunen nass werden, besteht keine Isolierfähigkeit mehr.
Kunstfaser
Vorteile:
- benötigt keine oder wenig Pflege
- isoliert auch bei einem nassen Zustand
Nachteile:
- ist schwerer
- verfügt über ein größeres Packmaß
- es entsteht zum Teil ein Kunstfaserschlafklima beim Schlafen
Wenn man die Materialien bei der Außenhülle vergleicht, so sind hier Nylon/Polyester in fast allen Fällen gut geeignet.
Mikrofaser verbessert die Temperatur.
Dagegen sind Membranstoffe für viele Versionen ungeeignet und Baumwolle-Versionen können nur für Hüttenschlafsäcke verwendet werden.
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